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Die Deutschen mögen die Hightech-Toilette lieber unauffällig

02.08.2019

Wir sollten über die Toilettereden. Einfach so erledigt sich das Geschäft nicht mehr. Längst haben Hersteller von Sanitäranlagen mit dem WC ein neues Lieblingsobjekt ausgemacht. Warum ausgerechnet dieses, mag man sich fragen.

Ist es doch noch immer etwas heikel und manchmal beschämend, über die Vorlieben beim Toilettengang zu sprechen. So hörte man sogar bei den Herstellern auf der Sanitärmesse ISH immer wieder Sätze wie diesen: „Entschuldigen Sie, wenn ich hier so deutlich werden muss.“

Dabei tut sich in diesem Produktbereich gerade sehr viel. Die einfache Keramikschüssel, bei der man selbst noch den Deckel schließen musste, ist längst zum schlauen Örtchen mit Spa-Gefühl geworden. Und Nutzer sollen sich – geht es nach den Sanitärfirmen – intensiver denn je mit ihrem persönlichen Wohlbefinden auf dem Klo auseinandersetzen.

Dusch-WCs in Japan längst Standard

Während das für viele Deutsche und ihre europäischen Nachbarn noch immer befremdlich klingt, sind etwa Dusch-WCs in vielen Kulturkreisen, insbesondere in Japan, längst der Standard. Sie sind eine Mischung aus Toilette und Bidet. Sie duschen nach dem Toilettengang den Intimbereich ab.

Richtung, Stärke, sogar Massage-Art und Temperatur des Wasserstrahls lassen sich oft individuell regeln und in Nutzerprofilen speichern. Anschließend wird noch warm geföhnt.

Zum Themendienst-Bericht «Das schlaue Örtchen - Die Toilette wird Hightech- und Designerprodukt» von Simone A. Mayer vom 18. März 2019: Dusch-WCs sind eine Mischung aus Toilette und Bidet. Sie duschen nach dem Toilettengang den Intimbereich ab. Richtung, Stärke, sogar Massage-Art und Wassertemperatur lassen sich oft individuell regeln. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Dusch-WCs sind eine Mischung aus Toilette und Bidet. Sie duschen nach dem Toilettengang den Intimbereich ab.
Quelle: dpa-tmn

Seit einigen Jahren versuchen die Hersteller, auch Europa mit Dusch-WCs auszustatten – langsam mit Erfolg. „Dusch-WCs werden gekauft wie verrückt“, sagt Dennis Jäger, Chefredakteur der Fachzeitschrift „SBZ Sanitär.Heizung.Klima“.

Wobei er einschränkt, dass es sich hier um Steigerungen der Verkaufszahlen auf relativ niedrigem Ausgangsniveau handelt. „Kein Anbieter legt die Zahlen offen, aber sie sind alle zufrieden.“

Keine Kompromisse beim Design der Dusch-WCs

Geholfen dabei hat eine Rückbesinnung auf europäisches Design. Asiatische Modelle sind häufig klobiger als die gewohnten Produkte hierzulande, und sie sind mit viel Technik ausgestattet. Sie bieten etwa Musik und farbige Beleuchtung an – das alles kam hierzulande nicht an.

Inzwischen gibt es aber unauffällige Dusch-WCs, deren technischer Inhalt nicht von außen oder beim Blick ins Innere zu erahnen ist. So fahren sich Wasserhahn und Föhn nur bei Bedarf aus.

„Das ist neu, und das war wichtig: Es gibt keine Kompromisse mehr beim Design der Dusch-WCs. Die Technik ist versteckt“, betont Frank Richter, CEO von Duravit.

Zum Themendienst-Bericht «Das schlaue Örtchen - Die Toilette wird Hightech- und Designerprodukt» von Simone A. Mayer vom 18. März 2019: Richtung, Stärke und Temperatur des Wasserstrahls der modernen Dusch-WCs lassen sich oft individuell regeln. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Richtung, Stärke und Temperatur des Wasserstrahls der modernen Dusch-WCs lassen sich oft individuell regeln
Quelle: dpa-tmn

Bei der Umstellung helfen Aktionen der Hersteller, berichtet Branchenkenner Jäger. So bieten manche den Kauf auf Probe an. „Die Idee ist klasse. Es ist zu erwarten, dass das viele nachmachen werden.“ Ein Angebot mit Kalkül, denn fragt man Hersteller, heißt es oft: „Wer das Dusch-WC mal ausprobiert hat, will es nicht mehr missen.“

Wasser statt Papier

Wasser macht sauberer als Papier. Vor allem nach dem Toilettengang. Doch sind die Deutschen bereit für den Wechsel zum Dusch-WC, wie man es aus Japan kennt?

Quelle: BrandStation / WeltN24

Richter konkretisiert: Spülen ist viel hygienischer als die Säuberung mit Papier. Er vergleicht das mit dem Waschen dreckiger Hände. „Wie gut kann man Hände reinigen, indem man sie an trockenem Papier reibt? Das geht mit Wasser doch viel besser.“

Allerdings ist dafür auch etwas mehr Technik im Bad nötig: Die Dusch-WCs, auch als Washlets bekannt, brauchen einen Wasser- und teilweise Stromanschluss.

Dusch-WCs per Smartphone steuern

Das alles lässt sich häufig über eine Fernbedienung oder über das Smartphonesteuern. „Natürlich fragen sich die Menschen, muss man mit einer App aufs Klo gehen“, sagt Duravit-CEO Richter. Aber statt Zeitungen dort zu lesen, nehmen heute ja eh viele das Smartphone mit.

Selbst wer keine Spa-Toilette möchte, wird sich beim nächsten Kauf im Handel mit Neuerungen auseinandersetzen müssen. In den vergangenen 20 Jahren – unrenovierte Badezimmer sind im Schnitt so alt – hat sich einiges getan beim Toiletten-Design.

Zum Themendienst-Bericht «Das schlaue Örtchen - Die Toilette wird Hightech- und Designerprodukt» von Simone A. Mayer vom 18. März 2019: Die Funktionen der Dusch-WCs lassen sich auch über Apps auf dem Smartphone regulieren. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Die Funktionen der Dusch-WCs lassen sich auch über Apps auf dem Smartphone regulieren
Quelle: dpa-tmn

Statt Hebel oder großer Tasten finden sich für die Spülung häufig schon Selbstauslöser oder Bewegungsmelder, wie man das etwa aus öffentlichen Gebäuden kennt. Wasser-Spartasten sind Standard.

Darüber hinaus saugen moderne Toiletten auf Knopfdruck Gerüche ab, geben ein Nachtlicht ab, öffnen und schließen den Deckel berührungslos. Insbesondere die Hygiene hat die Hersteller umgetrieben: Die WCs können ihrem Besitzer ein Zeichen übermitteln, dass die Entkalkung fällig wäre. Manche halten antibakterielles Wasser zum Spülen bereit, andere haben eine besondere Glasur, die toxisch auf viele Bakterien und Keime wirkt.

Dusch-WCs sind sauberer

Außerdem sind moderne Schüsseln sauberer: Sie haben eine Flächenspülung, die nicht überspritzt. Ihnen fehlt meist der übliche Spülrand, sodass sich vergleichsweise wenig Ablagerungen, Keime und Bakterien ansiedeln.

Zum Themendienst-Bericht «Das schlaue Örtchen - Die Toilette wird Hightech- und Designerprodukt» von Simone A. Mayer vom 18. März 2019: Nach der Reinigung des Intimbereichs föhnen Dusch-WCs diesen trocken. Hier das Dusch-WC Sigma50 von Geberit. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Nach der Reinigung des Intimbereichs föhnen Dusch-WCs diesen trocken. Hier das Dusch-WC Sigma50 von Geberit
Quelle: dpa-tmn

Oder die Glasuren sind besonders glatt mit entsprechender Wirkung. Und nicht zuletzt kann der Siphon unten breiter gestaltet sein, was dort die Wasserfläche erhöht und dadurch weniger Verschmutzung ermöglicht.

Aber die Ideen gehen noch weiter, wenn auch meist noch in der Projektphase: Die Branche arbeitet zum Beispiel an Technologien, wodurch die Toiletten durch Urin-Analyse Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des Benutzers ziehen können.

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